Wie tolerant und weltoffen ist Deutschland ?

Deutschland 2015 war weltoffen und hilfsbereit. Geflüchtete aus unterschiedlichen Herkunftsländern waren herzlich willkommen.
Seit 2016 hetzen Rechtspopulisten und die AfD gegen Geflüchtete. Fremdenhass, Judenhass und Islamfeindlichkeit breiten sich aus.

Viele fragen sich nun, was hat sich verändert? und was kann, was muss man vielleicht tun, wenn man sich eine andere Entwicklung für Deutschland wünscht? In einer spannenden Diskussion zwischen dem Berliner SPD-Fraktionsvorsitzenden Saleh und dem Juristen und Publizisten Friedman, konnten die Gäste zahlreiches nachdenkliches mitnehmen. Gut 200 Gäste sind der Einladung in die Spandauer Josua Gemeinde gefolgt und lauschten den Argumenten der Diskutanten. Prof. Friedman wiederholt immer wieder und stets eindringlich seinen Appell für die Aufnahme des demokratischen Diskurses und des aufrechten Einstehens für seine oder ihre Überzeugungen. „Wenn ich den Herrn Gauland sehe, wie er in das gleiche Restaurant kommt, in dem ich esse, dann verlasse ich vielleicht nicht direkt das Restaurant, aber er kann sich sicher sein, dass ich ihm beim Verlassen deutlich meine Meinung mitteile.“ Saleh als der aktiv in der Politik verantwortliche macht sich für seine Position stark, die vielen Unmut, der sich in ungewollte Richtungen derzeit Bahn zu brechen scheint, entgegen wirken kann. Für ihn bleibt klar, dass deutlich sein muss, dass für alle die gleichen Regeln gelten und damit auch für alle die gleichen Konsequenzen, wenn diese Regeln nicht eingehalten werden. Daneben muss Politik dafür sorgen, dass die Dinge funktionieren, saubere Grünflächen, zügige Bürgerämter und bezahlbare Mieten um nur einige Beispiele zu nennen. Unweigerlich kommt die Diskussion immer wieder zurück auf die AfD und Entwicklungen in Deutschland rund um diese junge Partei. Auch hier wird der Moderator sehr deutlich „wir hören immer, wehret den Anfängen, wenn ich sehe, welche Grenzen in den letzten Jahren immer wieder verschoben wurden, dann sind das keine Anfänge mehr, dann sind wir mittendrin“. Friedman und Saleh fordern dazu auf, sich einzumischen, die Geister der Vergangenheit zu stellen, in dem demokratischen Diskurs, der seit fast 70 Jahren, Deutschland zu einem friedlichen und auf gute Nachbarschaft ausgerichteten Land machte. Da nämlich werden sie mit ihren Argumenten scheitern. Nur so ist es zu schaffen, dass alle ohne zu zögern, von „ihrem Land“ sprechen können, wenn sie von Deutschland sprechen.

Emotionale und klare Diskussion zur Offenheit und Toleranz Deutschlands mit Raed Saleh und Prof. Michel Friedman