Sein Stadtteiltag am 16. Oktober gab der Abgeordnete für die Ortstteile Neustadt, Altstadt, Falkenhagener Feld und Klosterfelde, Raed Saleh, die Gelegenheit, viele Bekannte wiederzutreffen und aktuelle Entwicklungen zu besprechen. Gleich am Anfang besuchte er die Polizeiwache in der Moritzstraße. Mit dem Führungsteam des Abschnitts diskutierte der Spandauer Abgeordnete über 90 Minuten intensiv über die aktuelle Sicherheitslage. Kriminalitätsschwerpunkt in Spandau ist laut Polizei der Auto- und Fahrraddiebstahl. Die Fahrräder werden bandenmäßig gestohlen. Mit einer besseren Überwachung des Bahnhofsumfelds versucht die Polizei, das Problem zu reduzieren, die Aufklärung ist aber immer schwierig. Zweites Schwerpunktproblem ist – wie in ganz Berlin – das Thema Wohnungs- und Kellereinbrüche. Schon mit einfachen Maßnahmen könnten sich Bewohner besser schützen, oft ist Vorsicht statt Gutgläubigkeit wichtig, meinen die Beamten. Auch mit den Wohnungsbaugesellschaften sind die Präventionsbeamten im Gespräch. So können beispielsweise Kellertüren robuster gebaut werden. Auch Flügeltüren bei Altbauwohnungen können durch einfache Maßnahmen besser gesichert werden. Die Polizei spricht mit vielen Spandauerinnen und Spandauern darüber – und immer mehr Einbrüche scheitern, was den Erfolg der Prävention zeigt.
Danach besuchte Saleh die Obdachloseneinrichtung „Herberge zur Heimat“ und traf das engagierte Team um Marco Berfels wieder. Gemeinsam mit Bewohnern ging es um die geplanten zusätzlichen Plätze, die die Herberge dringend braucht, weil sie voll ausgelastet ist. Denn der zunehmende Wohnungsmangel in Berlin führt dazu, dass immer weniger Obdachlose keine neue Wohnung finden, obwohl ihre persönliche Lebenssituation sich wieder stabilisiert hat.
Im Anschluss ging es bei einem Bürgerforum im Café Paule um die Entwicklung der Neustadt, um Probleme und Chancen, die sich aus dem Wandel der Einwohnerstruktur ergeben. Neben der Freude an Verbesserungen ging es dabei auch um Befürchtungen, dass nach der Schließung des Flughafen Tegels die Verdrängung aus der Neustadt beginnt – schließlich handelt es sich um ein charmantes Viertel mit guter Altbausubstanz und ruhigen Wohnlagen. Neben Mieterhöhungen waren es aber auch Gewaltvorfälle und eine steigende Ausgrenzung durch Zuzug ärmerer Menschen aus der Stadtmitte, die als Themen aufkamen. Letztlich wurde der Abend so bunt und vielfältig wie die Neustadt.